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Infos zu Deckunterlagen

 


 

Windlasten, Dachaufbau, Konstruktion

 

Die Ermittlung der Windlasten und damit auch die Sogsicherung der Dachdeckung

ist neben diversen anderen Einfluessen auch abhaengig vom Dachaufbau bzw. der

Konstruktion des Unterdaches. Daecher mit Deckunterlagen, die gegenueber der

Dachdeckung eine kleinere oder keine Luftdurchlaessigkeit haben, zeigten

wesentlich weniger Sturmschaeden.

 


 

Deckunterlagen, Luftdurchlaessigkeit

 

Maszgebendes Kriterium ist die Differenz der Luftdurchlaessigkeit zwischen

der Dachdeckung (Dachabdichtung) und den darunterliegenden Schichten,

Bahnen oder Konstruktionen (Unterdeckungen).

In der Praxis werden zwei Gruppen Deckunterlagen unterschieden:

 

Geschlossene Deckunterlagen (luftdichter als die Dachdeckung)

- ausgebaute Dachgeschosse mit luftdichter Innenbekleidung

- alle Unterdaecher und Unterdeckungen

- frei gespannte Bahnen mit geschlossenen Naehten und Stoessen

- Stahlbetondecken, Ortbetondecken

- Fertigteildecken mit Fugenverspachtelung

- Fertigteildecken mit vollflaechigem Betonaufguss

- Schalungen aus verfalzten Holzwerkstoffplatten

- Holzschalung mit Bahnenabdeckung

- Waermedaemmung bei beluefteten und unbeluefteten Bauteilen

 

Offene Deckunterlagen (luftoffener als die Dachdeckung)

- nicht ausgebaute Daecher, ohne regensichernde Zusatzmasznahmen

- mit Unterspannung

- mit Docken

- Trapezbleche ohne dichtende Masznahmen bei Stoss, Ueberdeckung, Wandanschluss

- keine Spannbahn oder Unterlage (alte Dachkonstruktionen)

 


 

Windlastermittlung mit offenen und geschlossenen Deckunterlagen

 

Fachregeln ZVDH, Stand 07.2007 (neue Fachregeln sind in Bearbeitung):

Gebaeude geschlossen, Unterlage geschlossen:

- Standardwerte cp,Deck geschlossen

Gebaeude geschlossen, Unterlage offen:

- Formbeiwerte cp,Deck offen = 1.25 * cp,Deck geschlossen

Gebaeude offen, Unterlage offen:

- Zuschlag cp = 0.6 bei offenen oder zu oeffnenden geneigten Daechern

- Zuschlag cp = 0.8 bei offenen oder zu oeffnenden Flachdaechern

Gebaeude offen, Unterlage geschlossen

- Ansatz cp-Werte Gebaeude geschlossen 

 

DIN 1055-4, vorliegender Webservice:

Das Phaenomen der offenen Deckunterlagen kann ueber den Ansatz eines

Windinnendruckes bzw. -soges beruecksichtigt werden, wobei fuer die

Sturmsicherung nur Innendruck von Interesse ist (Ueberlagerung mit

Windsog von aussen). Der Windinnendruck kann fuer unterschiedliche

Oeffnungsgroessen und -lagen nach DIN 1055-4, 12.1.8 fuer durchlaessige

Waende berechnet oder direkt vorgegeben werden (offene Gebaeude

nach DIN 1055-4, 12.1.9).

Bei geschlossenen Deckunterlagen ist der Ansatz eines Innendruckes

ausgeblendet. Der Sonderfall freistehende Daecher (z.B. Tankstellen, Bahnhoefe)

ist bzgl. Lastermittlung und Sogsicherung separat zu behandeln.

 


 

Kombination offene und geschlossene Deckunterlage

 

Einen oft unterschaetzten Spezialfall stellen teilweise ausgebaute Dachgeschosse

bei geneigten Daechern dar:

- geschlossene Deckunterlage im ausgebauten Bereich

- offene Deckunterlage im nicht ausgebauten Spitzboden.

Evtl. vorhandene groessere Lueftungsoeffnungen in den Giebelwaenden produzieren

einen Windinnendruck mit cpi = 0.8, der mit dem ueberlagerten Aussensog Probleme

mit der Sogsicherung im oberen Dachbereich hervorruft. Es sind dann ggf. spezielle

Verklammerungen, schwerere Eindeckungen oder auch geschlossene Deckunterlagen

erforderlich.

 

 


 

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