CEMEX AG
TiComTec GmbH
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Hinweise zur Zwang- und Trennrissproblematik
Achtung !
Zur prinzipiellen Darstellung der Rissproblematik bei flaechig aufliegenden Platten
benutzen wir hier die Spezialinfo aus den Webservices fuer Fundamentplatten
aus CEMEX Stahlfaserbeton (B602CMX).
Aufgrund der vorh. Folie, des i.d.R. glatten Untergrundes sowie der Fixpunkte
in Laengs- und Querrichtung durch die Schubverbinder, sind die technischen
Sachverhalte nicht identisch. Auch die aufgefuehrten Kraefte und Schnittgroessen
sind hier nur als Info zu verstehen.
Fuer die Ermittlung exakter Parameter bei Holz-Beton-Verbundkonstruktionen
sind weitere Forschungen erforderlich !
Grundlagen
In Abhaengigkeit der Kraftuebertragung werden bei direkter Lagerung der Platte
auf dem Baugrund drei Bereiche mit unterschiedlichen Spannungsverteilungen
unterschieden. Bei Sicherstellung der Verformbarkeit der Platte (Gleiten) stellt die
sich aufgrund der Reibung entstehende Zwangsspannung den maximalen
Belastungszustand in Plattenmitte dar.
Ein massgebender Wert fuer die Rissuntersuchungen ist die Zugfestigkeit des Betons
bzw. des Stahlfaserbetons. Relevant sind hier die charakteristischen Werte, da der
Nachweis der Trennrissbreiten im Bereich der Gebrauchstauglichkeit liegt.
Es werden sowohl der Wert fctm, als auch fctk;0.05 benutzt.
Fuer den Nachweis der Trennrissfreiheit ist die zeitliche Entwicklung der Betonzug-
festigkeit von Bedeutung. In B602CMX wird
der Zeitpunkt t = 15 h = 0.625 d fuer den Ansatz der Betonzugfestigkeit benutzt.
Ein Ueberschreitung dieser Festigkeit fordert eine Aenderung der Plattenlaenge oder
den Nachweis der Trennrissbreite oder ggf. eine Verminderung der Reibung durch
einen anderen Untergrundaufbau.
Mindestbewehrung zur Begrenzung der
Trennrissbreite
Es stehen grundsaetzlich zwei Verfahren zur Ermittlung der Mindestbewehrung
fuer die Einhaltung bestimmter Trennrissbreiten zur Verfuegung:
1. Verfahren nach Zulassung Z-71.3-24
2. Verfahren nach DAfStb-Richtlinie "Stahlfaserbeton" (Entwurf).
Die Untersuchungen koennen fuer Trennrissbreiten 0.4, 0.3, 0.2, 0.15 und 0.1 mm
gefuehrt werden. Die massgeb. Rissbreiten koennen entweder aus der
Expoklasse generiert oder direkt eingegeben werden. Gleiches gilt fuer die
Betondeckungen und die Dicke der Ausfallschichten.
Diverse Testberechnungen und Vergleiche mit der Fachliteratur [1, 2] zeigen
sehr gute Uebereinstimmungen mit den Ergebnissen des Webservices B602cmx
nach dem 2. Verfahren.
Hier sind insbesondere separate Feinabstimmungen auf der Plattenober- oder
Unterseite mit Matten- oder Stabstahlbewehrungen moeglich. Auch der
Einfluss der Stahlfaserwirkung (ein/ausschaltbar) fuer unterschiedliche
Faserbetonkollektive ist schnell und praktikabel zu ueberpruefen.
Massgeb. Kräfte und Schnittgrössen
FRiss(t=15h) fuer Nachweis Zwang
- Querschnittswiderstand zentrischer Zug nach t = 15 h = 0.625 d
- relevanter Risszeitpunkt infolge Abfliessen der Hydratationswaerme
- massgeb. fuer Check der Trennrissfreiheit der Fundamentplatte
- Ansatz Zugfestigkeit fctk;0.05(t) = betacc(t) * fctk;0.05
- max. fctk;0.05 = 1.8 N/mm2
- Zementart CEM 32.5 R, CEM 42.5, schnell erhaertend, normalfest
FZwang(myz) fuer Nachweis Zwang
- Einwirkung zentrischer Zug infolge Verformungsbehinderung
- Zwang infolge Abkuehlung (Abfliessen der Hydratationswaerme)
- massgeb. fuer Nachweis Zwang = Check der Trennrissfreiheit der Fundamentplatte
- Ansatz Reibungsbeiwert myz, abhaengig vom konstruktiven Aufbau
- aus Erfahrung stehen 3 Werte zur Verfuegung: myz = 1.4, 1.0 und 0.6
- glatte Plattenunterseite, keine Fest- oder Zwangspunkte
FZwang1(my) fuer Nachweis der Trennrissbreite
- Einwirkung zentrischer Zug infolge Verformungsbehinderung
- Zwang infolge Abkuehlung, Schwinden u.a.
- ggf. massgeb. fuer Nachweis der Trennrissbreite
- Ansatz Eingabewert my, abhaengig vom konstruktiven Aufbau
- Ansatz voller Zwang fuer FZwang1 = Fcr hier moeglich
Fcr = kc * k * fct,eff * Ac = kc * k * kzt * fctm * Ac fuer Nachweis der Trennrissbreite
- Querschnittswiderstand zentrischer Zug abh. vom Zeitbeiwert kzt
- kzt = 0.5 Zwang nach 3-5 Tagen, Abfliessen der Hydratationswaerme (Standard)
- kzt = 1.0 Zwang nach >= 28 Tagen, Temperatur, Schwinden u.a.
- ggf. massgeb. fuer Nachweis der Trennrissbreite
- Ansatz Zugfestigkeit fct,eff = kzt * fctm
FRiss,massgeb fuer Nachweis der Trennrissbreite
- massgeb zentrische Zugkraft fuer den Nachweis der Trennrissbreite
- massgeb. fuer die Stahlspannung sigmas im Trennriss
- FZwang1 >= Fcr Trennrissnachweis mit FRiss,massgeb = Fcr
- FZwang1 < Fcr Trennrissnachweis mit FRiss,massgeb = FZwang1
- Fzwang1 = Fcr ist in der Auswahlliste fuer den Reibungsbeiwert my moeglich
Massgeb. Reibungsbeiwerte
Der Webservice erlaubt unterschiedliche Reibungsbeiwerte myz und my fuer den
Nachweis Zwang und Nachweis der Trennrissbreite. Dies ermoeglicht ggf.
ingenieurmaessig differenzierte Ansaetze fuer die Sicherung der geforderten
Rissbreite bzw. fuer die erf. Bewehrung (Faserbetonklasse).
In jedem Fall ist der Untergrundaufbau fuer die Festlegung der Reibungsbeiwerte
zu beachten.
Der Wert myz ist hier als "Schaltstelle" zu sehen, um eine max. trennrissfreie
Plattenlaenge zu definieren oder die Plattenlaenge zu verkuerzen oder
den Nachweis der Trennrissbreite mit my bzw. vollem Zwang zu fuehren !
Literaturhinweise
[1] G.Meyer, R.Meyer
Rissbreitenbeschraenkung nach DIN 1045
Diagramme zur direkten Bemessung
Verlag Bau + Technik GmbH
Duesseldorf, 2007
[2] Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein
Beispiele zur Bemessung nach DIN 1045-1
Band 1: Hochbau
Ernst und Sohn, Berlin, 2002
[3] Deutscher Ausschuss fuer Stahlbeton
DAfStb-Richtlinie Stahlfaserbeton
23. Entwurf
DAfStb, Berlin, 2005-12-06
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